Dienstag, 26. Juni 2001

Theater Bagage begeistert mit neuer Kommödie

"Die Wäsch laaft noch, die Lewwerworscht steht im Kühlschronk und die Hosse müsse aus de Reinischung g'holt werre!" Hausfrau Eugenie hat ihren Dauerverlobten Lorenz fest im Griff. Doch die heimelige Idylle mit fester Rollenverteilung gerät aus den Fugen, als ein Fräulein aus dem fernen Frankreich ins Blümchentapetenwohnzimmer hereinbricht. Die daraus resultierenden Verwicklungen brachte jetzt sehr witzig das Theater Bagage mit seinem Stück "Hilfe, die Palz wird franzeesisch!" auf die Bühne des Maudacher Gemeinschaftssaals.

Bei der ausverkauften Premiere wurde von der ersten bis zur letzten Pointe durchgelacht. Das war nicht nur dem komödiantischen Geschick aller Akteure, sondern auch der Sprachenliebe des Drehbuchautors, Regisseurs und Lorenz-Darstellers Günter Blank zu verdanken. Er schrieb ein äußerst amüsantes babylonisches Sprachengewirr für die Bühne. Der saarländische Julius (Wolfgang Weißler) brillierte mit Sätzen wie "Ich han de Sturzze", was heißen soll: "Ich habe die Nase voll." Die Urpfälzerin Eugenie (wie aus dem Bilderbuch gespielt von Christine Wiebauer) hat ihre Probleme mit dem fronzeesische Entziffern der Briefadresse: "Ma-de-mäuselle? Des konn jo känn Mensch lese!" Die Pariserin Hortense Florence Bonnechance de Bellefrance (Reni Rohe-Haberfellner) bestach mit einem urkomischen Francopfälzisch, während sich August (Jürgen Walter) abrackerte, der vermeintlich des deutschen unkundigen Pariserin die Sachlage in eigentümlichen Französisch zu erklären: "Isch nix Lorent, Lorent nebendroo!" Extra-Applaus für Lacher bekamen nicht nur die Französin für ihr gewagtes Blumenkostüm und die drei männlichen Protagonisten für ihren halben Striptease. Große Freude bereitetem dem Publikum auch Aussagen wie: "Wonn isch bei mei'm Lorent gewart hätt, wär isch heut Ehrenvorsitzende vum Jungfrauenverein."

Ob die Pfalz aber nun im Stückverlauf tatsächlich fronzeesisch worre is, das sei hier net verrode!